Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert

SEO
Google Search Console Hinweis auf einen neuen Indexierungsgrund mit Meldung Gecrawlt zurzeit nicht indexiert

Was bedeutet die Meldung „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert?

Die Meldung „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“ bedeutet, dass Google deine Seite besucht (also gecrawlt) hat, sich aber aktuell nicht im Index anzeigt.

Wichtig: Das ist kein technischer Fehler, sondern ein Status.
Die Seite ist erreichbar und wurde geprüft aber Google zeigt sie aktuell nicht in den Suchergebnissen an.

Dafür gibt es in der Praxis zwei Hauptgründe:

  1. Google hält die Seite (noch) nicht für relevant genug.
    Das passiert zum Beispiel bei sehr dünnem Inhalt, Duplicate Content oder schwacher interner Verlinkung.
  2. Die URL gehört gar nicht wirklich in den Index.
    Häufig betrifft das alte Weiterleitungs-URLs, RSS-Feeds, Parameter-Varianten, Archivseiten oder veraltete Strukturen. Google crawlt sie, stuft sie aber als „unrelevant für den Suchindex“ ein.

Damit unterscheidet sich die Meldung klar von: Gefunden – zurzeit nicht indexiert

Dort wurde die Seite noch nie gecrawlt, bei „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“ dagegen schon.

Wie erkennt man betroffene Seiten?

Um herauszufinden, welche URLs von „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“ betroffen sind, gehst du am besten so vor:

  1. Öffne in der Search Console den Bereich „Indexierung → Seiten“. Hier zeigt dir Google alle Meldungen warum Seiten nicht indexiert werden. Darunter auch “Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“.
Google Search Console Seitenindexierung mit markiertem Menüpunkt Seiten und Hinweis auf den Fehler Gecrawlt zurzeit nicht indexiert
  1. Klicke auf den Eintrag „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“. Jetzt wird eine Liste mit allen URLs angezeigt, die Google bereits besucht, aber nicht indexiert hat.
Google Search Console zeigt betroffene URLs mit Status Gecrawlt zurzeit nicht indexiert, inklusive markierter Schaltfläche URL prüfen und hervorgehobenen Feed und Comment Feed URLs

Wenn du dir die Lister der URLs genau anschaust, stellst du fest, dass viele dieser URLs gar nicht wie echte Seiten aussehen. Oft findest du sowas wie:

  • RSS-Feeds (/feed/, /comments/feed/)
  • Suchparameter
  • automatisch erzeugte URL-Varianten
  • unvollständige oder kaputte URLs (/seo-)
  • alte URL-Reste
  • falsch verlinkte Versionen aus Social Media oder externen Websites

Google crwalt viel, wenn der Tag lang ist. So tauchen hier oft URLs auf, die nie als echte Zielseite gedacht war.

Aber Achtung: Es können auch URLs dabei sein, die du eigentlich über die Google Suche finden möchtest. In unserem Screenshot zum Beispiel die URL: https://seo-revolution.com/glossar/broken-link/

  1. Prüfe eine betroffene URL mit der Lupe. Hier siehst du in der Auffindbarkeit, woher Google die URL kennt.
Detailansicht der Google Search Console für eine nicht indexierte URL mit Hinweis auf verweisende Facebook URL und von Google ausgewählte kanonische URL

Ein Beispiel aus unseren Screenshot:

  • Die Seite /seo- existiert so nicht.
  • Die „verweisende Seite“ ist ein alter Facebook-Post mit einer falsch abgeschnittenen URL.
  • Beim Crawling folgt Google dann automatisch der Weiterleitung zur richtigen Seite
    → in unserem Fall zur Leistungsseite SEO-Audit-Strategie.

Das ist ein ganz klassischer Fall für diese Meldung:
Eine URL, die es eigentlich nicht geben sollte, wird von irgendwo verlinkt → Google crawlt sie einmal → stuft sie als nicht indexierbar ein.

Im Prüfbericht erkennst du außerdem:

  • Letztes Crawling: vorhanden
  • Seitenabruf: erfolgreich
  • Indexierung zulässig: ja
  • Von Google ausgewählte kanonische URL: zeigt auf die richtige Zielseite

Damit ist klar:
Diese URL gehört nicht in den Index und Google macht genau das Richtige.

Warum kann das passieren?

In der offiziellen Google Dokumentation sagt Google folgendes:

Die Seite wurde von Google gecrawlt, aber nicht indexiert. Sie könnte jedoch in Zukunft indexiert werden. Sie brauchen diese URL nicht noch einmal zum Crawling einzureichen.

Tatsächlich kann die Meldung „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“ viele Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen sind:

1. Google crawlt URLs, die es so eigentlich gar nicht geben sollte

Das hast du selbst im Screenshot gesehen: /feed/, /comments/feed/, /seo-, UTM-Versionen oder kaputte Links.

Typische Quellen:

  • alte Social-Media-Posts mit fehlerhaften Links
  • automatisch erzeugte Feed-URLs
  • Parameter aus Plugins
  • abgeschnittene oder falsche URLs in externen Backlinks
  • Test-/Vorschaulinks
  • interne Fehlverlinkungen (kannst du mir Screaming Frog finden)

Wenn du die Quelle kennst, kannst du es ggf. beheben. In den meisten Fällen aber nicht, was aber auch nicht so dramatisch ist.

2. Weiterleitungen, umgezogene Inhalte oder alte URL-Strukturen

Auch Weiterleitungsziele tauchen oft hier auf.

Beispiel:
Jemand hat vor Jahren /seo-beratung-alt/ verlinkt.
Google crawlt diese URL → wird weitergeleitet → Zielseite ist sauber → die alte URL kommt in diesen Bericht.

3. Google findet die Seite, aber hält sie (noch) nicht für stark genug

Das ist besonders wichtig für Seiten, die eigentlich indexiert werden sollen.

Google hat die Seite gefunden, war sogar drauf (gecrawlt), aber die Signale reichen noch nicht, um sie in den Index aufzunehmen.

Typische Gründe:

  • zu wenig interne Verlinkungen
  • Content ist gut, aber noch nicht wichtig genug
  • Seite konkurriert mit vielen ähnlichen Inhalten
  • Glossar-Einträge werden manchmal erst spät als relevant eingestuft (wie in unserem Beispiel)
  • Google stuft die Seite als “nice to have”, aber nicht notwendig ein
  • es fehlt eine starke Einbindung in Thema / Cluster

4. Temporäre Faktoren / Google-Bug / Zeitverzögerung

Es kann vorkommen, dass:

  • Google größere Webseiten-Updates manchmal über Wochen verarbeitet.
  • nach Relaunches die Neu-Bewertung oft viel länger dauert als erwartet.
  • es immer wieder Wellen gibt, in denen plötzlich viele Seiten betroffen sind.

Ist das kritisch? Ja/Nein?

Die gute Nachricht ist: in vielen Fällen ist die Meldung unkritisch, da du die URLs sowieso nicht im Index haben möchtest.

Wann ist es nicht kritisch?

Du kannst entspannt bleiben, wenn die betroffenen URLs:

  • Feed-Seiten sind (/feed/, /comments/feed/)
  • Parameter-Seiten sind (?utm=…, /?s=Suche)
  • kaputte oder abgeschnittene Links sind (/seo-)
  • alte URL-Versionen aus externen Quellen stammen
    (z. B. ein veralteter Facebook-Post)
  • Weiterleitungsquellen sind
    (Google crawlt sie, sieht die Weiterleitung, indexiert aber nur das Ziel)

Diese URLs sollen sowieso nicht indexiert werden aber dass sie hier auftauchen, ist normal.

Wann kann ist es kritisch?

Kritisch ist die Meldung „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“, wenn es Seiten betrifft, die für deine Webseite wichtig sind und die du indexiert haben möchtest. In der Regel Seiten, die du auch über die Sitemap eingereicht hast, zum Beispiel:

  • Leistungsseiten
  • Glossar-Artikel
  • Blog-Beiträge
  • Case Studies
  • Kategorien / Themenseiten
  • Landingpages

Wenn solche Seiten auftauchen, sind diese entweder noch zu jung oder Google sieht diese nicht als relevant genug an, um indexiert zu werden.

Lösungen Schritt für Schritt

Die folgenden Schritte helfen dir dabei, herauszufinden, ob du aktiv etwas tun musst oder dich entspannt zurücklehnen kannst.

1. Prüfe die betroffene URL genau

Klicke in der Search Console auf die jeweilige URL (Lupe-Symbol). Prüfe voher die URL kommt (Auffindbarkeit) und ob ggf. eine andere URL Indexiert ist.

Wenn du die URL nicht im Index brauchst: Problem erledigt.

2. Ist die Seite inhaltlich stark genug?

Wenn es eine gewollte, wichtige Seite ist (Glossar, Leistung, Blog, Case Study usw.), prüfe:

  • Trifft der Inhalt die Suchintention?
  • Ist er klar strukturiert?
  • Genügend Tiefe, statt „Thin Content“?
  • Titel & Meta-Beschreibung vergeben?
  • Bilder mit Alt-Text?
  • Wird das Thema eindeutig und fachlich sauber behandelt?

Frage dich: Würde diese Seite mein Problem / meine Frage lösen?

Falls nicht, nachbessern!

3. Interne Verlinkung gezielt stärken

Google bewertet „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“ oft als Signal für zu wenig interne Bedeutung.

Aus diesem Grund:

  • Baue 2–4 interne Links von passenden starken Seiten ein.
  • Verlinke mit klarem Ankertext (nicht generisch mit: „hier klicken“).

Expertentipp

Wenn du passende interne Inhalte für dein Thema suchst (z. B. um Glossar-Artikel oder neue Seiten intern zu stärken), hilft dir ein einfacher Google-Befehl:

site:https://deine-webseite.de/ “Suchbegriff deiner Wahl”

Damit zeigt dir Google alle bestehenden Seiten deiner Website, auf denen dieser Begriff bereits vorkommt. So findest du in Sekunden passende Stellen für interne Links

4. Seite erneut bei Google einreichen

Wenn du sicher bist, dass alles sauber ist oder du die Probleme gelöst hast, beantrage erneut die Indexierung der Seite über die Google Search Console (auch wenn Google sagt, du brauchst das nicht zu tun).

Beachte: Es kann Stunden, Tage oder sogar Wochen dauern, bis Google die entsprechende Seite indexiert. Hier ist Gedult gefragt.

5. Nicht verzagen, Profi fragen

Wenn du vor lauter URLs den Index nicht mehr siehst, dann melde dich bei uns. Manchmal reicht ein kurzer Blick von außen, um die Sache zu klären.

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Einge Google Fehlermeldung kommt selten allein. Hier findest du weitere Hilfestellungen zu anderen Indexierungsproblemen.

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